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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 31.09.2002


HEX-HEX!
Gaby Miericke-Rubbert

Wer kennt diese Zauberformel nicht und erinnert sich nicht daran, daß Bibi Blocksberg vor rund 15 Jahren mit ihren Hörspielkassetten Millionen von Kinderherzen höher schlagen ließ?




Und nun füllt die Realverfilmung von "Bibi Blocksberg" mit hochkarätigen deutschen SchauspielerInnen auch gerade das Harry-Potter-Loch zwischen dem 5. Buch und dem 2. Film und will die kleinen und großen Zaubererfans hierzulande für die weibliche Ahnin Bibi gewinnen.

Die Geschichte ist einfach gestrickt und schnell erzählt:

Bibi, die durch eine kleine Hexerei zwei Kindern das Leben gerettet hat, soll geehrt werden, indem sie vorzeitig -schon 2 Jahre früher- in den Hexenstand aufgenommen werden soll. Auf dem Blocksberg wird ihr eine persönliche Kristallkugel verliehen, mit der vollwertige Hexen in die Vergangenheit und in die Zukunft sehen können.

Aber die bösartige Hexe Rabia mißgönnt ihr diese frühe Ehrung und läßt Bibis neue Kugel bei der Übergabe absichtlich fallen. Als Ersatz und zur Strafe muß Rabia ihre eigene Kristallkugel an Bibi abtreten. Doch keiner ahnt, daß Rabia im Inneren ihrer Kugel die gestohlene Zauberformel für ewige Jugend versteckt hält. Und Rabia ist gewillt, alles zu tun, um ihre Kugel Bibi wieder abzujagen. Mit allerlei Tricks und schwarzer Magie, Entführung und Verfolgungsjagd versucht sie an ihr Ziel zu kommen.

Dabei stellt sie nie eine echte, angsteinflößende Kontrahentin für Bibi dar. Ihre grenzenlose Gier nach dem Besitz der Zauberformel lassen alle ihre blindwütigen Vorhaben eher lächerlich als bedrohlich erscheinen. Selbst die Kinder können sich des öfteren über Rabias bis zur Komik übersteigerter Gesten, Handlungen und Kostüme köstlich amüsieren.

Ein Lob für die Darstellerin Corinna Harfouch, die diese geifernde Furie so richtig zum Toben bringt. Herrlich komisch auch Ulrich Noethen (Herr Taschenbier aus "Sams") mit seiner trottelig-schusseligen Nervosität. Und Katja Riemann als Bibis Mutter, eine Hexe mit Leib und Seele, die aber bei Alltagsproblemen oft vergißt, daß sie mit ihren magischen Fähigkeiten so manch schnelle Lösung herbeizaubern könnte.

Die junge Nachwuchsschauspielerin Sidonie von Krosigk als Bibi ist eine Hexe zum Anfassen, das Mädchen von nebenan mit ganz normalem Bammel vor der nächsten Klassenarbeit und nervigen Kleidungsdiskussionen mit ihrer Mutter.

Ein lustiger Film, nicht atemberaubend, aber sehr unterhaltsam, mit hervorragenden Schauspielern, guten Spezialeffekten, allerdings unnötigen, zum Glück seltenen Gesangs- und Tanzeinlagen.

Und am Schluß können die Kinder Bibis Devise zustimmen:

"Böse Hexen gibt es nicht, die sind doch bloß erfunden"!



Bibi Blocksberg
D 2002Regie: Hermine Huntgeburth
DarstellerInnen: Sidonie von Krosigk, Katja Riemann,
Corinna Harfouch, Ulrich Noethen,
Maximilian Befort, Monica Bleibtreu u.a.

Kinostart: 26. September 2002


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Beitrag vom 31.09.2002

AVIVA-Redaktion